Die große Häfenelegie

von Herwig Seeböck

„Was damals im Jahr 1964 bei einem Heurigenbesuch harmlos begonnen hatte, endete äußerst unglücklich: „Ein Freund und ich haben in Grinzing zwei Mädchen kennen gelernt. Nach ihrem Dienst gingen wir bei ihnen ‚fensterln‘. Irgendjemand, der uns gesehen hatte, glaubte, wir seien Einbrecher und verständigte die Polizei. Bei der Verhaftung habe ich mich aufgelehnt; ein Polizist schlug mich mit einem Gummiknüppel nieder; daraufhin wurde ich wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu viereinhalb Monaten Haft verurteilt. Im Gefängnis habe ich dann meine Erlebnisse niedergeschrieben…“, wird Herwig Seeböck in seinem Nachruf auf ORF 1 zitiert

Die große Häfenelegie“ wurde ein großer Erfolg und mehr als 3.000 Mal aufgeführt. Seeböck selbst spielte das Kabarettstück zwei Jahre lang am Kärntnertortheater. Die Vorstellungen waren immer ausverkauft.

Herwig Seeböck

geb. am 7. Dezember 1939 in Wien

gest. am 28. Februar 2011 ebenda

Die Faszination fürs Theater, für die Bühne, sei erst durch ein Erlebnis in der Jugendzeit ausgelöst worden, als ihn ein Freund zu einer Aufführung mitnahm. Damals war er so hingerissen, dass er sich entschloss, auch einmal auf der Bühne stehen zu wollen. Privaten Schauspielunterricht bekam er von keinem Geringeren als Albin Skoda.

Bereits als Neunzehnjähriger stand Herwig Seeböck als Statist auf der Bühne des Wiener Burgtheaters, obwohl er eigentlich Malerei studierte. Es folgten Engagements von Wien bis Hamburg und schließlich wieder an der Burg.

Daneben unterrichtete der Schauspieler am Wiener Reinhardt-Seminar, führte Regie und schrieb zahlreiche Stücke fürs Kabarett. Er war auch ein wichtiger Lehrer und Förderer: Roland Düringer, Alfred Dorfer, Josef Hader oder Andrea Händler – sie alle haben früh bei ihm ihr Handwerk gelernt.

Neben seinen unzähligen Theaterengagements wirkte er bei vielen internationalen Filmproduktionen mit. Später war er zudem als Regisseur ein gefragter Mann, etwa am Wiener Volkstheater.

Seine Tochter Ida hat eine wunderbare Biografie über ihren Vater verfasst!

Souffleuse: Regina Wasserbauer

Fotos/Videos: Helmut Oelkers

Premiere: 27. Juni 2024 / weitere Aufführungen: 28. und 29. Juni 2024

 
Jürgen Bailey
Herwig Seeböck
Conrad Wiesenhofer
diverse Wärter und Häfenbrüder
Niki Bachmayer
Richter, Fini, Frau eines Wärters, Traktorfahrer, Koberin