Eine Komödie zum Leben und Tod – nach einer Erzählung von Kurt Wilhelm
Der Brandner Kaspar, ein rüstiger Vierundsiebzigjähriger, verwitweter Büchsenmacher und Jagdgehilfe, lebt mit seiner Enkelin Marei in den Bergen. An einem Abend erscheint bei ihm der „Boanlkramer“ (der Tod) und will ihn mit sich nehmen. Der Brandner Kaspar will aber partout nicht mitkommen in die Ewigkeit. Er fühlt sich noch „wie ein Fisch im Wasser“ und noch viel zu jung, um jetzt schon abzutreten.
Nach vielen vergeblichen Ausflüchten gelingt es dem Kaspar, den Boanlkramer beim Kartenspielen mit Kirschgeist so betrunken zu machen, dass dieser ihm mit gläsernen Augen und schwerer Zunge zusagt, ihn erst mit 90 Jahren zu holen.
Bald aber bemerkt er, dass die gewonnenen Lebensjahre auch ihre Schattenseiten haben. Seine heißgeliebte Enkelin macht schwere Zeiten durch. Sie liebt den Wilderer Florian, der sich unbedingt einen Anteil vom Wild des Kaisers „aneignen“ will.
Als sie erfährt, dass ihn der eifersüchtige Jäger Simmerl in den Bergen verfolgt, will sie Florian warnen und stürzt selbst in den Bergen ab. Diese Nachricht erschüttert Kaspar in seinen Grundfesten. Mit 24 Jahren kommt Marei also in den Himmel – ein Himmel voll ewiger Freuden und ewig seliger Menschen – auch aus ihrer Verwandtschaft.
Petrus schickt nun den Boanlkramer wieder los, um den längst überfälligen Kaspar endlich abzuholen, jetzt, wo ihn das Leben doch ohnehin nicht mehr freut. Aber noch will dieser dem Tod nicht folgen. Er nimmt aber das Angebot an, einen Blick in den Himmel werfen zu dürfen und dann zu entscheiden, ob er nicht doch schon früher am Leben der Seligen teilhaben möchte.
Kaspar sieht seine Enkelin und ist über das Wiedersehen und die Herrlichkeit des Paradieses so erstaunt, dass er beschließt, gleich oben zu bleiben.
Aber erst muss das Hohe Gericht über seine Sünden urteilen.
Besetzung
Maske: Kordula Lingler / Souffleuse: Gerda Lodek / Technik: Franz Reindl / Bühnenbild: Siegbert Zivny / Fotos: Helmut Oelkers
Musik: Brunner Waldhornbläser und Radausig
Regie: Wolfgang Lesky
Premiere: 29.06.2017
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